Herr Behnke: Lehrer statt Detektiv

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Lukas Behnke unterrichtet an unserer Schule seit 2015 Englisch und Geschichte/GL. Alisha Kuller (Jg. 9) hat ihren Klassenlehrer für Blattsalat einem Fragenhagel unterzogen.
Sagen Sie mal, Herr Behnke: Macht Ihnen der Job Spaß?
Ja. Mal mehr mal weniger, aber insgesamt absolut. Es kommt drauf an, wie die Schüler drauf sind, wie ich drauf bin, wieviel sonst so los ist und so.
Warum sind Sie Lehrer geworden?
Ich wollte schon immer mit anderen Menschen arbeiten. Eine Zeitlang habe ich auch überlegt, ob ich Psychologie studieren soll – habe es dann jedoch gelassen.
Was war Ihr Traumjob als Kind?
Detektiv! Ja, ich wollte mit meinem besten Freund Paul Detektiv werden.
Und warum haben Sie den Traum begraben?
Weil Paul und ich auf unterschiedliche Schulen gegangen sind und uns aus den Augen verloren haben und weil ich irgendwann älter geworden bin als 9. Aber wer weiß, vielleicht hätte mir das sogar Spaß gemacht.
Wann haben Sie Ihr Abitur gemacht?
2005 in Bayern. Das war eine sehr anstrengende Zeit und, ja, ich hätte mehr lernen sollen, wie meine Lehrer auch angemahnt hatten. Allerdings nimmt man das als Schüler nicht immer so ernst. Als Tipp möchte ich daher allen künftigen Schulabsolventen mit auf den Weg geben: Lernt rechtzeitig!
Und danach haben Sie studiert?
Ja, noch im gleichen Jahr in Regensburg, dort habe ich acht Jahre auf Lehramt studiert. Währenddessen habe ich ein Jahr an einer katholischen Jungenschule in Dublin, Irland gearbeitet. Persönlich kann ich ein Auslandsjahr nur empfehlen, um die Sprache zu fördern und eine andere Kultur kennenzulernen, da wächst man als Persönlichkeit sehr daran.
Ist Lehrer ein erfüllender Beruf für Sie?
Ja, aber er gibt dem Menschen auch viel Frustpotenzial, wenn man beispielsweise ein Thema für den Unterricht vorbereitet hat und die Schüler dieses Thema total langweilig finden – und somit auch nicht entsprechend am Unterricht teilnehmen. Man muss sich an den vielen kleinen Dingen freuen, die einem immer wieder begegnen, dann kann das ein sehr erfüllender Beruf sein.
Sagen Sie heute selbst Sprüche, die Sie als Schüler gehasst haben?
Ja, Sprüche wie „Warum ist die Tafel nicht geputzt?“ oder auch „Der Lehrer beendet den Unterricht“. Ich merke anhand solcher Sprüche, dass ich nun manchmal genauso wie meine Lehrer bin. (lacht)
Was machen sie außerhalb der Schule?
Ich bin gerade Vater geworden, und das wird die nächsten 35 Jahre mein Hobby sein. Außerdem koche ich sehr gerne und versuche, das so oft wie möglich auch zu tun.
Bekommen Sie genug Schlaf seitdem Sie Vater sind?
Nein.
Können Sie den Unterricht und Klausuren noch gut vorbereiten?
Nicht immer. Es gibt immer wieder konzentrierte Phasen, und, klar, dann schreit der Kleine auch mal. Zurzeit klappt es aber noch ganz gut.
Wächst Ihr Kind zweisprachig auf?
Der Gedanke war tatsächlich da, den Kleinen auch mit Englisch aufwachsen zu lassen. Ich fürchte aber, dass ich dazu nicht konsequent genug sein werde, weil Deutsch meine Muttersprache ist.
Was war ihr bislang witzigstes Erlebnis als Lehrer?
Da gibt es einige, mir fällt jetzt gerade aber kein herausragendes ein. Süß ist es aber ganz oft, wenn z.B. die kleinen Fünftklässler mich fragen: „Soll ich das mit grünem oder rotem Stift unterstreichen?“. Dann muss ich meistens lächeln.
Würden Sie sich selbst als coolen Lehrern bezeichnen?
Nein, ich würde gerne in meinen Unterricht zum Beispiel mehr mit YouTube arbeiten, aber die Zeit ist meist einfach nicht da, Stunden perfekt vorzubereiten.
Das Interview führte Alisha.
Herr Behnke in Kürze
Name:
Lukas BehnkeFächer:
Englisch und Geschichte/GLAn der IGS seit:
2015Geboren in:
BayreuthFamilie:
Frau und KindHobbys:
Kochen, Reisen, Musik hören, ein bisschen FotografierenLieblingsessen:
Papas Schwarzsauer nach Familienrezept zu WeihnachtenLieblingsfilme:
„Der Pate“, „Der Herr der Ringe“, „Das Leben des Brian”, „Lammbock” etc.Lieblings-TV-Serien:
„Last Week Tonight”, „Top Gear ”, „The Grand Tour”, , „Game of Thrones”, „Scrubs”Lieblingsbücher:
„A Song of Ice and Fire“ von George R.R. Martin, „Lord of the Rings“ von J.R.R. Tolkien, „The Eyre Affair“ von Jasper FfordeLieblingsbands/-sänger:
Je nach Stimmung fast alles von Rap bis Schnulz-Pop. Guter Typ: Tom WaitsLieblingsverein(e):
Keiner