TV-Star Frauke Ludowig: „Wunstorf bedeutet für mich: nach Hause kommen“

TV-Star Frauke Ludowig: „Wunstorf bedeutet für mich: nach Hause kommen“

© Fotos: privat/Instagram @fraukeludowig_official

Die Moderatorin Frauke Ludowig zählt zu den bekanntesten Persönlichkeiten im deutschen Fernsehen. Seit inzwischen gut 30 Jahren moderiert die gebürtige Wunstorferin diverse TV- Formate. Wie es dazu kam und welche Verbindungen sie heute noch zu ihrer Heimatstadt hat, hat sie Luca Mischuda verraten.

Wie würden Sie jemandem Ihre Heimatstadt beschreiben, der noch nie etwas von Wunstorf gehört hat?
Wunstorf ist eine liebevolle Kleinstadt. Sie verbreitet ein Wohlgefühl und man ist dort sofort willkommen. Für mich persönlich bedeutet es: „nach Hause kommen“

Sind Sie gerne in Wunstorf großgeworden?
Natürlich bin ich sehr gerne hier groß geworden. Wann immer es möglich ist, reise ich zurück in meine Heimat.

Wie oft kommen Sie noch in die alte Heimat zurück?
Ich versuche so oft es geht, meine Familie zu besuchen. Durch die aktuelle Situation ist das nur leider bedingt möglich.

Wo haben sie in Wunstorf gewohnt?
In der Nähe der Fleischerei meiner Familie, fußläufig zur Innenstadt – dort, wo sich das Leben der Stadt abspielt.

Wie haben Sie Ihre Kindheit und Jugend in Wunstorf erlebt? Wo haben Sie am liebsten Ihre Freizeit verbracht?
Ich habe immer viel Zeit an der frischen Luft und mit meinem Pferd Harry verbracht. Ausflüge an das Steinhuder Meer durften auch nicht fehlen. Gerade in der Jugend haben wir uns oft mit unserer „Clique“ (sagt man heute nicht mehr 😉 ) getroffen und die ein oder andere Discothek (heute Club 😉 ) unsicher gemacht. Manchmal schweife ich in Gedanken in die alte Zeit zurück und schwelge in Erinnerungen.

Gibt es etwas, was sie in Wunstorf in ihrer Kindheit vermisst haben?
Vermisst habe ich selten etwas, und wenn ich mich nach Ausgehen oder Shoppen in einer Großstadt gesehnt habe, war Hannover ja auch nicht weit. Aber am Ende des Tages ist man jedoch immer wieder gerne nach Hause – nach Wunstorf – zurückgekommen …

Welche Beziehungen haben Sie heute noch nach Wunstorf?
Ganz klar, diese Stadt bedeutet für mich Heimat: Familie und Freunde sind hier und sehr viele Erinnerungen – schon aus diesem Grund verbindet mich sehr viel mit Wunstorf.

Ihrer Familie gehört seit vier Generationen eine Fleischerei in Wunstorf. War es toll für Sie als Kind, dass Ihr Vater einen solchen Betrieb hat (weil sie immer frische Wurst naschen durften?)
Während meiner Schulzeit gab es viele Klassenkamerad*innen, die mir gerne mal die Wurst vom Brot geklaut haben. Widerstehen konnte da keiner, weil die Wurst richtig lecker schmeckt.

Haben Sie dort als Jugendliche auch mal gejobbt – und gab es vielleicht sogar Pläne, den Betrieb von Ihrem Vater zu übernehmen?
Ich habe meine Eltern im Betrieb unterstützt und habe zum Beispiel die Platten mit Schnittchen oder sonstigem zu den Kunden gefahren. Darum musste sich ja schließlich auch jemand kümmern. Es war aber irgendwie immer selbstverständlich, dass mein Bruder irgendwann den elterlichen Betrieb übernehmen wird.

Wie haben Sie Ihre Liebe für den Journalismus entdeckt – bei der Schülerzeitung am Hölty-Gymnasium?
Während meiner Ausbildung zur Bankkauffrau habe ich gemerkt, dass das wohl nicht mein Weg für immer sein wird. Ein guter Freund arbeitete damals bei einem Radiosender. Eines Tages nahm er mich mit und schon war die Leidenschaft für den Journalismus entfacht! Der Start war aber erst einmal nicht so „romantisch“ – das Sortieren der CDs im Keller des Senders. Aber auch diese Arbeit gehörte damals dazu!

Wann haben Sie Wunstorf verlassen?
Als ich zu RTL nach Köln gewechselt bin. Das war Anfang der 90er Jahre. Wahnsinn, wo die Zeit geblieben ist.

Wollten sie schon immer in den Bereich Funk und Fernsehen?
Manchmal hat man Ideen oder Wünsche, die man gar nicht bewusst in sich trägt. Durch den Kontakt beim Radio damals, habe ich meine Leidenschaft für die Medien entdeckt und bin dann mehr oder weniger „darein geraten“. Wenn man sich seinen Zielen bewusst ist, kann man diese auch erreichen! Um Euch auch etwas auf den Weg zu geben: Habt Mut und fokussiert Euch auf die Dinge, die EUCH wichtig sind.

Sie leben seit Jahren in Köln. Gibt es dort etwas, das sie vermissen, wenn sie an das Wunstorf denken (ein bestimmter Ortsteil, ein bestimmtes Restaurant etc.)?
Was mir einfach am wichtigsten ist, ist das Gefühl „zu Hause“ zu sein. Wo meine Familie ist, dort bin ich glücklich. Ich bin in Köln, aber auch in Wunstorf zu Hause.  Was ich aber wirklich vermisse, sind die regelmäßigen Treffen mit alten Schulfreund*innen in Wunstorf. Das ist ja leider gerade nur digital möglich.

Könnten Sie sich vorstellen, irgendwann mal wieder nach in Wunstorf zurückzuziehen?
Vorstellen kann ich mir alles, aber momentan ist das kein Thema für mich.