Herr Arndt-Tapyuli: „Meine Prioritäten haben sich total verschoben“

Herr Arndt-Tapyuli: „Meine Prioritäten haben sich total verschoben“

© Foto: privat

2024 feiert Herr Arndt-Tapyuli sein „Zehnjähriges“ an unserer Schule. Im Jubiläums-Interview mit „Blattsalat“-Reporter Vasileios Giakoumakatos gab der Englisch- und GL-Lehrer jede Menge von sich preis.

Sagen, Sie ma, Herr Arndt-Tapyuli – beschreiben Sie sich in drei Worten.
Ich bin geduldig, sanftmütig und nicht makellos.

Warum sind Sie Lehrer geworden?
Die Schule war für mich schon immer ein angenehmer Ort, wo ich mich mit meinen eigenen Interessen entfalten konnte – und da dachte mir, ich bleibe einfach auch beruflich dabei. Meine Fächer decken sich teilweise mit meinen privaten Interessen, wie zum Beispiel Geschichte und englische Literatur. Und als Lehrer bietet sich mir die Chance, nicht nur ein Leben lang selbst weiter zu lernen, sondern das Wissen auch an Kinder und Jugendliche zu vermitteln – und sie in ihre Zukunft zu begleiten. Auch wenn ich mal stressige Tage habe, fahre ich danach nach Hause und denke, dass ich etwas Sinnvolles getan habe. Und das kann vermutlich leider nicht jeder über seinen Job sagen.

Welchen Schulabschluss haben Sie?
Ich habe in Fallersleben bei Wolfsburg mein Abitur gemacht. Mein Schnitt war 3,1, aber ich konnte nur die Fächer, die ich heute unterrichte und ein bisschen Deutsch dazu.

Also waren Sie kein so guter Schüler?
Ich war in einigen Fächern wirklich kein guter Schüler und nahm viel Nachhilfe, was aber nie etwas genützt hat. Ich habe die Aufgaben relativ schnell fertig gehabt, da ich nie Zeitdruck haben wollte. Außerdem war ich aber auch kein Musterschüler und auch nicht immer total aufmerksam und konzentriert.

Wie sehen Ihre Ziele aus, die Sie in Ihrem Leben noch erreichen wollen?
Manche haben Reiseziele oder viel Geld als Lebensziel – das passt aber nicht zu mir. Mein Ziel ist es, der beste Ehemann und Vater zu sein, der ich sein kann, um in der Zukunft mit Stolz zurückblicken zu können.

Was geht Ihnen auf die Nerven?
Mir geht manchmal der Schulalltag auf die Nerven. Mir geht auch auf die Nerven, wie manche Menschen mit unserer Welt umgehen. Außerdem geht mir auf die Nerven, wenn jemand lügt oder wenn jemand einen anderen ausgrenzt. Ja, leider gehen mir oft ganz viele Sachen auf die Nerven – und ich bin ein ziemlich wütender Mensch. Jedoch vergesse ich das ganz schnell, wenn ich zu Hause bin und meine Familie sehe.

Sind Sie vor kurzem Vater geworden – wie hat sich Ihr Leben dadurch verändert?
Ja, ich bin im Sommer Vater geworden, und meine Tochter ist jetzt sechs Monate alt. Mein Leben hat sich grundlegend verändert, was ich gut finde. Außerdem haben sich meine Prioritäten total verschoben und ich mache mir nicht mehr so viele Sorgen wie früher. Jetzt komme ich nach Hause, sehe das Lächeln meiner Tochter und vergesse alle Sorgen. Zudem wird auch der Fokus neu ausgerichtet, wenn man ein kleines Kind bekommt, wofür man verantwortlich ist und man merkt, was wirklich wichtig im Leben ist.

Sie spielen in einer Band Gitarre. Welche Art von Musik machen Sie – und kann man Sie auch mal Live erleben?
Ich mache das mit Schul- und Fußballfreunden schon seit über 15 Jahren. Wir haben die Rock/Pop-Coverband „Rock Cover Club“ und spielen Hits aus mehreren Jahrzehnten. Durch unsere zeitaufwändigen Jobs und unsere Familien sehen wir uns nicht mehr so oft. Wir proben alle paar Monate im Keller meiner Eltern und treten fünf- bis sechsmal im Jahr auf. Die meisten Auftritte sind in Wolfsburg.

Wurden Sie schon mal bei etwas Illegalem erwischt?
Nein, ich bin lediglich schon mal zu geblitzt worden, weil ich zu schnell gefahren bin. Auch bei Mutproben war ich damals ein kleiner Schisser und habe mich nie getraut, etwas in einem Geschäft mitgehen zu lassen.

Welche Reiseziele stehen bei Ihnen noch auf der Liste und warum?
Es gibt viele außer europäische Länder, die ich gerne sehen würden. Ich würde zum Beispiel gerne in die USA, jedoch fliegen wir der Umwelt zuliebe nicht. Aber wir fahren gerne in mein Lieblingsland Italien. Gerne würde ich aber auch nach Spanien oder nach Griechenland.

Als Grieche kann ich Ihnen Griechenland sehr empfehlen. Es gibt dort schöne Städte und schöne Inseln.
Ja, ich würde auch dort gerne mal hin, wegen der schönen Geschichte und der Gastfreundlichkeit.

Sind Sie Fan von Borussia Mönchengladbach. Wie zeigt sich Ihre Begeisterung?
Das Ganze hat 1995 angefangen, als ich mit meinem Vater zum DFB-Pokal-Finale in Berlin gefahren bin. Dort hat Gladbach gegen Wolfsburg gewonnen, und es hat mich mitgerissen. An dem Abend bin ich Fan geworden und es bis heute geblieben. Leider gibt es heutzutage nicht viele Erfolge für Gladbach, und ich leide beim Zuschauen oft. Ich fahre allerdings nie zu Heimspielen, da Mönchengladbach zu weit weg ist.

Das Interview führte Vasileios Giakoumakatos

 

Herr Arndt-Tapyuli in Kürze

Name:
Michael Arndt-Tapyuli

Fächer:
Englisch, Geschichte und Gesellschaftslehre

An der IGS seit:
August 2014

Geboren in:
Gifhorn

Familie:
verheiratet, eine Tochter

Hobbys:
Gitarre, Musikhören, Band, Wandern

Lieblingsessen:
Lasagne und viel mehr weiteres Italienisches

Lieblingsfilme:
Blade Runner (1982), Edward mit den Scherenhänden (1991)

Lieblings-TV-Serien:
The Crown, Love, Sex Education, Seinfeld, Wednesday, Twin Peaks

Lieblings Bücher:
Erich Maria Remarque – “Im Westen nichts Neues” (1928), Bram Stoker – „Dracula“ (1897)

Lieblingsbands/-sänger:
Rolling Stones, Depeche Mode, Swans, The Cure

Lieblingsverein(e):
Borussia Mönchengladbach